Pferdeskulpturen von Mary Sand

   

Lebwohl Ami, 1986 - 2009

Ami's bridle

Schöne Profil von Ami

Ami, kurz nachdem ich ihn gekauft.

1992, nur eine Woche bevor mein Vater Thor Sand an Krebs starb, begegnete ich diesem wunderschönen schwarzen 18 Hand hohen Hannoveraner-Wallach namens Ami, das heißt auf französich Freund. Und dieser Freund war genau das was ich zu diesem Zeitpunkt brauchte, besonders nach dem niederschmetternden Verlust meines Vaters eine Woche später.

Während meiner Kindheit war es mein Vater der mich in meiner Liebe zu Pferden bestärkte seit ich 4 Jahre alt war. Während ich in Darmstadt in Deutschland aufwuchs brachte er mich aufopfernd zu den Übungsstunden beim Darmstädter Reiterverein. Dort hatte ich ein Unterrichtspferd namens Winkleried, auch ein stattlicher schwarzer Warmblüter.  Als ich Ami sah war es Liebe auf den ersten Blick und ich wußte sofort, dass dies mein Pferd werden mußte.

 

Ursula von der Leyen Reiten Ami für die erste Zeit.

 

Ami's schöne Augen


Obwohl uns das Schicksal zusammengeführt hat stellte sich schnell heraus dass er noch etwas ungezähmt war und ich dringend Hilfe benötigte.

Ich hatte von einer Frau namens Ursula von der Leyen gehört, die die Auktionspferde beim Hannoveranerverband geritten hatte. Ich rief sie an um zu fragen ob sie Lust hatte mir bei Ami zu helfen.

Dies war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, auch als Reitpartner. ‘Rose‘ war überaus großzügig mit ihrer Zeit und selbst mit 5 Kindern zuhause fand sie immer noch Zeit mit uns zu arbeiten. Durch Rose habe ich auch Kathy van Camp kennengelernt und so sind wir drei, mit Rose’s Zwillingen im Schlepptau, nach Niedersachsen gereist um uns nach einem Pferd für Kathy umzusehen. Bei Reinhard Baumgart fanden wir ’Goethe‘, einen Dreijährigen, der von Hannes Baumgart trainiert wurde und wunderbar ausgeglichen und gleichzeitig temperamentvoll war.

 
Ami auf 6 Jahre alt, geritten von Ursula von der Leyen für die erste Zeit.

Ursula von der Leyen und Kathy van Camp mit Goethe

Ami's rosa Papiere
Kathy van Camp, Goethe, Ursula von der Leyen
Celler, Ruhestand Zeremonie für Manfred Lopp


Seit meiner Kindheit war es immer ein Traum von mir gewesen, das Niedersächsische Landesgestüt in Celle zu besuchen. Während unserer Suche nach einem Pferd für Kathy nahm uns Rose mit nach Celle und so konnte ich Ami’s Vater kennenlernen. Afrikaner war nicht mehr da aber wir hatten die Ehre, dabeizusein als der Hauptsattelmeister feierlich in den Ruhestand verabschiedet wurde.

 


Es war schnell entschieden, dass Rose Ami bei den Prüfungen vorführen würde und ich mich  dazwischen mit ihm beschäftigen würde. Bei Schauen war ich immer sehr nervös, aber ich war überaus zufrieden bei dem Fortschritt dan wir abseits der offiziellen Prüfungen machten.

 

<--Sich bei den Preisrichtern einschmeicheln

 

Ami hatte seine eigene Art sich bei den Preisrichtern einzuschmeicheln – es kam öfters vor dass er am Ende der Dressur, wenn der Reiter salutierte, anfing zu wiehern und das brachte die Punktrichter und auch das Publikum zum Lachen.

 

Ursula zeigt Ami an der Stanford Equestrian Center

Ami geritten von Ursula von der Leyen an der Stanford Equestrian Center

Ami bei 15 Jahre alt

Ami und Mary bei Webb Ranch
Ami auf 16, bevor er nach Bucks County Pennsylvania


Für mich als Künstlerin war es ein extremer Glücksfall dass ich in Lydia Williams, meiner liebsten Freundin und einer Reitpartnerin mit großem Kunstverstand, jemanden hatte, der während meiner ganzen Laufbahn als Bildhauerin enthusiastisch meine Arbeit förderte und unterstützte. Frau Williams hat mehrere Skulpturen ihrer Pferde bei mir bestellt und auch etliche meiner limitierten Werke gekauft die auf den Tonmodellen basierten. So war es für mich einfacher mit den extremen Kosten zuechtzukommen die für den Formbau und den Bronzeguß vorausbezahlt werden mußten.

Mary und Ami bei einem Dressurturnier in Portola Valley in Kalifornien.
 
Ami zu Hause in Pennsylvania mit seinem Lieblings-Begleiter Lightning
Janine Klein und Shebang, ein Hannoveraner, dass sie von Reinhard Baumgart gekauft
Ami und Lightning zu Hause in Bucks County
Ami und sein Begleiter Lightning
Janine Klein und Shebang

Ami hat den Weg geebnet für viele meiner engsten Freundschaften, eine davon Janine Klein die für mich die Schwester wurde die ich nie hatte. Es stellte sich heraus dass sie ihr Pferd ’Shebang‘ auch von Reinhard Baumgart erworben hatte, demselben Züchter von dem wir auch Goethe hatten. Wie klein die Welt doch ist! Janine und ich sind zusammen geritten und sie hat sich auch um Ami gekümmert wenn ich geschäftlich unterwegs war. Nachdem sie in den späten 90ern nach Bucks County, PA umgezogen war ließ sie ihre ganze Überzeugungskraft spielen und überredete mich auch hierher zu ziehen. Dieser Umzug hat mein Leben verändert – endlich konnte ich meinen Traum verwirklichen, Ami bei mir zuhause zu haben und meine Bildhauerei hauptberuflich zu betreiben.

 

 

Ami’s Kompagnon, unser Pony Lightning, haben wir von der ’Last Chance Ranch‘ adoptiert, einem Pferdeasyl außerhalb von Quakerstown. Als ich ihn holte war er zwei Jahre alt und gerade kastriert. Er war und ist immer noch das dominante ’Pferd‘ auf unserer Farm und behauptet sich jetzt gegen Machu Picchu. Es hat 6 Monate gedauert bis er aufhörte alles und jeden beißen zu wollen, der durch seine Koppel lief, aber wie man sieht sind er und Ami unzertrennlich geworden.

Mit tiefer Trauer sage ich Lebwohl zu meinem guten Freund Ami. Nachdem er schon mehrere Jahre die Schmerzen der Arthritis erdulden musste und sich auch noch Nebenwirkungen der Cushing Krankheit einstellten, habe ich die schwere Entscheidung getroffen dass er sich nicht auch noch durch den nächsten Winter quälen sollte.

Herbst, 2009

Ami's goats

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